AG Mittelstand fordert rasche Reformen – Mittelstand unter Druck
Der deutsche Mittelstand steht weiterhin unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Das zeigt der aktuelle Mittelstandsmonitor der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand (AG Mittelstand), einem Zusammenschluss von zehn führenden Wirtschaftsverbänden, darunter auch der DEHOGA Bundesverband.
Die Lage wird auf einer Skala von -3 (sehr schlecht) bis +3 (sehr gut) mit –2 Punkten bewertet – ein deutliches Warnsignal. Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), sprach von einem „Weckruf für Politik und Gesellschaft“. Der Mittelstand sei das Rückgrat der Wirtschaft, brauche aber endlich verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen und Wachstum.
Die AG Mittelstand mahnt schnelle und entschlossene Maßnahmen in fünf zentralen Handlungsfeldern an:
- Infrastruktur: Schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, effizientere Verwaltung durch Digitalisierung und KI.
- Unternehmertum: Mehr Förderung von Gründungsgeist, Berufsorientierung und unternehmerischem Denken – schon in Schulen.
- Energiepolitik: Mehr Stromproduktion, Netzausbau und Senkung der Stromsteuer auf EU-Mindestniveau für alle Branchen.
- Bürokratieentlastung: Weniger Prüf- und Berichtspflichten, bessere Finanzierungsmöglichkeiten für mittelständische Betriebe.
- Steuerpolitik: Steuerliche Entlastungen und Investitionsanreize müssen deutlich vor 2028 greifen, um Wirkung zu entfalten.
Die AG Mittelstand vertritt rund 3,5 Millionen Unternehmen mit 19 Millionen Beschäftigten – sie stellen 70 Prozent aller Ausbildungsplätze in Deutschland und gelten als Innovationsmotor der Wirtschaft.
Fazit:
Die Politik ist gefordert, jetzt zu handeln. Der Mittelstand braucht klare Entscheidungen statt Ankündigungen, damit Deutschlands Unternehmerinnen und Unternehmer auch in Zukunft stark, innovativ und wettbewerbsfähig bleiben.
Quelle: AHGZonline
