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Übernachtungssteuer: Verbände lehnen neue Belastung für das Gastgewerbe ab

In mehreren Städten, darunter Kassel und Offenbach, planen Kommunen die Einführung einer Übernachtungssteuer zur Haushaltskonsolidierung. Die Maßnahme stößt jedoch auf deutlichen Widerstand seitens des Gastgewerbes. Der Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA sowie die Industrie- und Handelskammern (IHK) warnen vor den negativen Folgen für Betriebe, Gäste und die lokale Wirtschaft.

Kritisiert werden vor allem die zusätzlichen Bürokratiekosten, die notwendige Anpassung von Kassensystemen sowie die Überarbeitung bestehender Beherbergungsverträge. Für viele kleinere Betriebe könnten die neuen Belastungen zu einer realen wirtschaftlichen Gefahr werden – zumal schon jetzt Bürokratie rund 2,5 % des Jahresumsatzes im Gastgewerbe ausmacht.

In Kassel soll ab dem 1. Juli 2025 eine Steuer in Höhe von 5 % auf den Netto-Übernachtungspreis eingeführt werden. Die Stadt erwartet Einnahmen von rund 3 Millionen Euro jährlich. In Offenbach ist die Einführung ebenfalls beschlossen – dort soll die Steuer ab 2026 greifen und rund 1,3 Millionen Euro einbringen. Details werden noch in einer Satzung festgelegt.

Die Verbände stören sich auch daran, dass die Einnahmen aus der Übernachtungssteuer häufig nicht zweckgebunden sind und damit auch für nicht-touristische Ausgaben verwendet werden. Der DEHOGA spricht sich daher für alternative Finanzierungsmodelle wie den Tourismusbeitrag aus, bei dem die Mittel ausschließlich in touristische Infrastruktur und Marketing fließen – wie es bereits in Städten wie Frankfurt oder Fulda erfolgreich praktiziert wird.

Ein Tourismusbeitrag ist jedoch nicht überall rechtlich möglich. In Kassel verhindert eine gesetzliche Regelung zur Kombination von Kur- und Tourismusprädikat eine flächendeckende Einführung.

Ein Blick nach Darmstadt zeigt, dass eine Übernachtungssteuer nicht zwangsläufig zu Rückgängen führen muss. Dort wird seit 2023 eine Abgabe von 2 % auf den Übernachtungspreis erhoben. Die Übernachtungszahlen sind seither dennoch um rund 15 % gestiegen. Die Stadt betont, dass sich die Umsetzung nach anfänglichem Mehraufwand gut eingespielt habe.

Der DEHOGA bleibt dennoch bei seiner Position: In wirtschaftlich angespannten Zeiten seien zusätzliche Belastungen nicht der richtige Weg. Stattdessen brauche es faire und planbare Modelle, die den Tourismusstandort stärken – nicht schwächen.

Quelle: AHGZonline

Erstellt von Franziska Luthardt DEHOGA Sachsen letzte Änderung am

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