Laut der bundesweiten Verbandsumfrage setzten die Gastronomen und Hoteliers im M\u00e4rz durchschnittlich 5,7 Prozent weniger um als im Vorjahr. Auch das so wichtige Ostergesch\u00e4ft lief nur verhalten. 35,9 Prozent Betriebe berichten von einem \u201eguten bis sehr guten Verlauf\u201c. 35,9 Prozent bezeichnen den Verlauf ihres Ostergesch\u00e4fts als \u201ebefriedigend\u201c. Diesen gut 70 Prozent stehen 28,2 Prozent gegen\u00fcber, die ihre Gesch\u00e4fte mit \u201eschlecht bis sehr schlecht\u201c bewerten. Denn f\u00fcr die meisten Betriebe lief das Ostergesch\u00e4ft (57,1 Prozent) schlechter als im Vorjahr. 33,2 Prozent melden gleichbleibende Gesch\u00e4fte, nur 9,7 Prozent konnten bessere Gesch\u00e4fte verbuchen.
Anhaltend hoher Kostendruck
Die Betriebe m\u00fcssen nicht nur fehlende Ums\u00e4tze, sondern zugleich steigende Kosten verkraften. Die Kosten f\u00fcr Lebensmittel lagen durchschnittlich um 16,2 Prozent h\u00f6her als im Vorjahr, die von Getr\u00e4nken um 12,2 Prozent. Die Personalkosten stiegen um durchschnittlich 13,9 Prozent. Erschwerend f\u00fcr Pachtbetriebe hinzukommen Pachterh\u00f6hungen von durchschnittlich 6,4 Prozent.
\r\nDie steigenden Personalkosten (76,8 Prozent) werden von den Betrieben als die derzeit gr\u00f6\u00dfte Herausforderung angesehen, gefolgt von der Anhebung der Mehrwertsteuer f\u00fcr Speisen in der Gastronomie zu Jahresbeginn (67,5 Prozent) sowie den h\u00f6heren Kosten bei Lebensmitteln und Getr\u00e4nken (67,4 Prozent). Die Hoteliers und Gastronomen leiden dar\u00fcber hinaus unter der zunehmenden B\u00fcrokratie (66,8 Prozent) und den steigenden Energiekosten (66,4 Prozent).
\r\nUmsatzr\u00fcckg\u00e4nge bei gleichzeitig steigenden Kosten lassen die Gewinne schrumpfen. Die Unternehmer beziffern den R\u00fcckgang im M\u00e4rz auf durchschnittlich 17,4 Prozent.
\r\nFast jeder zweite Unternehmer pessimistisch f\u00fcr die kommenden Monate
Aber nicht nur die Lage im Moment ist schwierig, auch der Blick auf die n\u00e4chsten drei Monate gibt Anlass zur Sorge. 45,1 Prozent der Betriebe erwarten eine weitere Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation, nur 15,5 Prozent der Unternehmer geben sich zuversichtlich und hoffen auf bessere Gesch\u00e4fte. 39,4 Prozent gehen von \u201egleichbleibenden\u201c Gesch\u00e4ften aus.
Die H\u00e4lfte der Betriebe meldet weniger G\u00e4ste und sinkende Ums\u00e4tze aufgrund der Mehrwertsteuererh\u00f6hung
Neben den gestiegenen Kosten f\u00fcr Personal, Lebensmittel und Energie machen insbesondere die Folgen der Erh\u00f6hung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent den Unternehmern zu schaffen. \u201eViele Betriebe sp\u00fcren eine wachsende Preissensibilit\u00e4t und Konsumzur\u00fcckhaltung der G\u00e4ste\u201c, berichtet Z\u00f6llick und verweist auf die Umfrageergebnisse. Danach beklagt jeder zweite Betrieb Umsatzverluste (48,7 Prozent) und Gewinnr\u00fcckg\u00e4nge (54,0 Prozent). 53,9 Prozent z\u00e4hlen weniger G\u00e4ste, ein Drittel der Betriebe (34,2 Prozent) meldet einen niedrigeren Durchschnittsbon pro Gast.
Preiserh\u00f6hungen aufgrund der Mehrwertsteuerheraufsetzung f\u00fcr die meisten Betriebe unausweichlich
Aufgrund der Mehrwertsteuerheraufsetzung um zw\u00f6lf Prozentpunkte sahen sich laut der DEHOGA-Umfrage 83,8 Prozent der Betriebe gezwungen, ihre Preise zu erh\u00f6hen. \u201eNach vier Verlustjahren lie\u00dfen die massiv gestiegenen Kosten den Betrieben keine andere Wahl, als die Preise anzupassen\u201c, erkl\u00e4rt Z\u00f6llick. 16,2 Prozent der Befragten haben ihre Preise noch nicht ver\u00e4ndert. \u201eWann und in welchem Umfang die Gastronomen f\u00fcr welche Speisen erh\u00f6hen, ist auch abh\u00e4ngig von der konkreten Kostenentwicklung und vom Konzept des Betriebes, von den G\u00e4sten und vom Standort des Betriebes\u201c, f\u00fchrt der DEHOGA-Pr\u00e4sident aus. Jeder Unternehmer m\u00fcsse f\u00fcr sich sauber kalkulieren, um wirtschaftlich arbeiten und zugleich wettbewerbsf\u00e4hig bleiben zu k\u00f6nnen.
Mehrwertsteuererh\u00f6hung bremst Investitionen und Angebotsvielfalt
Spielr\u00e4ume f\u00fcr Investitionen gibt es derzeit kaum. Wie die DEHOGA-Umfrage zeigt, verzichten 65,1 Prozent der Betriebe aufgrund der Mehrwertsteuererh\u00f6hung auf Investitionen oder fahren ihre Ausgaben hier zur\u00fcck. 57,1 Prozent passen ihr Angebot an. 31,0 Prozent k\u00fcrzen ihre \u00d6ffnungszeiten. 17,3 Prozent der Betriebe gaben an, Mitarbeiter entlassen zu m\u00fcssen. 4,3 Prozent erw\u00e4gen die Schlie\u00dfung beziehungsweise Aufgabe ihres Betriebes.
\r\nMit Blick auf die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuererh\u00f6hung bekr\u00e4ftigt Z\u00f6llick die zentrale Forderung des Verbandes, Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern. In 22 von 27 EU-Staaten werde steuerlich kein Unterschied gemacht zwischen Essen aus dem Supermarkt, der Lieferung von Essen, dem Essen im Gehen, im Stehen und dem Essen im Restaurant, hebt Z\u00f6llick hervor. \u201eEs ist absurd, dass f\u00fcr das Essen in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer gelten, w\u00e4hrend das Essen To Go, der Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin mit 7 Prozent besteuert wird. Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden.\u201c
\r\nAn der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur Situation im Gastgewerbe nahmen vom 3. bis 12. April 3.175 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.
\r\nQuelle: tageskarte.io mit DEHOGA Bundesverband
", "datePublished": "2024-04-16T09:54:37+02:00", "headline": "DEHOGA-Umfrage: Gastgewerbe k\u00e4mpft mit steigenden Kosten & Folgen der MwSt-Erh\u00f6hung" }Gastronomie und Hotellerie in Deutschland haben weiterhin mit großen Problemen zu kämpfen. Die Betriebe beklagen Umsatzverluste, Kostensteigerungen sowie die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) zur wirtschaftlichen Lage der Branche hervor, an der sich 3.175 gastgewerbliche Unternehmer beteiligten. „Angesichts der vielfältigen Herausforderungen ist die Politik gefordert“, sagt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Wir erwarten dringend Maßnahmen zur Entlastung und Stärkung der Betriebe.“ Dazu gehören für ihn konsequenter Bürokratieabbau, mehr Flexibilität für die Unternehmer und einheitlich 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Essen.
5,7 Prozent Umsatzminus im März und verhaltenes Ostergeschäft
Laut der bundesweiten Verbandsumfrage setzten die Gastronomen und Hoteliers im März durchschnittlich 5,7 Prozent weniger um als im Vorjahr. Auch das so wichtige Ostergeschäft lief nur verhalten. 35,9 Prozent Betriebe berichten von einem „guten bis sehr guten Verlauf“. 35,9 Prozent bezeichnen den Verlauf ihres Ostergeschäfts als „befriedigend“. Diesen gut 70 Prozent stehen 28,2 Prozent gegenüber, die ihre Geschäfte mit „schlecht bis sehr schlecht“ bewerten. Denn für die meisten Betriebe lief das Ostergeschäft (57,1 Prozent) schlechter als im Vorjahr. 33,2 Prozent melden gleichbleibende Geschäfte, nur 9,7 Prozent konnten bessere Geschäfte verbuchen.
Anhaltend hoher Kostendruck
Die Betriebe müssen nicht nur fehlende Umsätze, sondern zugleich steigende Kosten verkraften. Die Kosten für Lebensmittel lagen durchschnittlich um 16,2 Prozent höher als im Vorjahr, die von Getränken um 12,2 Prozent. Die Personalkosten stiegen um durchschnittlich 13,9 Prozent. Erschwerend für Pachtbetriebe hinzukommen Pachterhöhungen von durchschnittlich 6,4 Prozent.
Die steigenden Personalkosten (76,8 Prozent) werden von den Betrieben als die derzeit größte Herausforderung angesehen, gefolgt von der Anhebung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie zu Jahresbeginn (67,5 Prozent) sowie den höheren Kosten bei Lebensmitteln und Getränken (67,4 Prozent). Die Hoteliers und Gastronomen leiden darüber hinaus unter der zunehmenden Bürokratie (66,8 Prozent) und den steigenden Energiekosten (66,4 Prozent).
Umsatzrückgänge bei gleichzeitig steigenden Kosten lassen die Gewinne schrumpfen. Die Unternehmer beziffern den Rückgang im März auf durchschnittlich 17,4 Prozent.
Fast jeder zweite Unternehmer pessimistisch für die kommenden Monate
Aber nicht nur die Lage im Moment ist schwierig, auch der Blick auf die nächsten drei Monate gibt Anlass zur Sorge. 45,1 Prozent der Betriebe erwarten eine weitere Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation, nur 15,5 Prozent der Unternehmer geben sich zuversichtlich und hoffen auf bessere Geschäfte. 39,4 Prozent gehen von „gleichbleibenden“ Geschäften aus.
Die Hälfte der Betriebe meldet weniger Gäste und sinkende Umsätze aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung
Neben den gestiegenen Kosten für Personal, Lebensmittel und Energie machen insbesondere die Folgen der Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent den Unternehmern zu schaffen. „Viele Betriebe spüren eine wachsende Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Gäste“, berichtet Zöllick und verweist auf die Umfrageergebnisse. Danach beklagt jeder zweite Betrieb Umsatzverluste (48,7 Prozent) und Gewinnrückgänge (54,0 Prozent). 53,9 Prozent zählen weniger Gäste, ein Drittel der Betriebe (34,2 Prozent) meldet einen niedrigeren Durchschnittsbon pro Gast.
Preiserhöhungen aufgrund der Mehrwertsteuerheraufsetzung für die meisten Betriebe unausweichlich
Aufgrund der Mehrwertsteuerheraufsetzung um zwölf Prozentpunkte sahen sich laut der DEHOGA-Umfrage 83,8 Prozent der Betriebe gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. „Nach vier Verlustjahren ließen die massiv gestiegenen Kosten den Betrieben keine andere Wahl, als die Preise anzupassen“, erklärt Zöllick. 16,2 Prozent der Befragten haben ihre Preise noch nicht verändert. „Wann und in welchem Umfang die Gastronomen für welche Speisen erhöhen, ist auch abhängig von der konkreten Kostenentwicklung und vom Konzept des Betriebes, von den Gästen und vom Standort des Betriebes“, führt der DEHOGA-Präsident aus. Jeder Unternehmer müsse für sich sauber kalkulieren, um wirtschaftlich arbeiten und zugleich wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Mehrwertsteuererhöhung bremst Investitionen und Angebotsvielfalt
Spielräume für Investitionen gibt es derzeit kaum. Wie die DEHOGA-Umfrage zeigt, verzichten 65,1 Prozent der Betriebe aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung auf Investitionen oder fahren ihre Ausgaben hier zurück. 57,1 Prozent passen ihr Angebot an. 31,0 Prozent kürzen ihre Öffnungszeiten. 17,3 Prozent der Betriebe gaben an, Mitarbeiter entlassen zu müssen. 4,3 Prozent erwägen die Schließung beziehungsweise Aufgabe ihres Betriebes.
Mit Blick auf die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung bekräftigt Zöllick die zentrale Forderung des Verbandes, Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern. In 22 von 27 EU-Staaten werde steuerlich kein Unterschied gemacht zwischen Essen aus dem Supermarkt, der Lieferung von Essen, dem Essen im Gehen, im Stehen und dem Essen im Restaurant, hebt Zöllick hervor. „Es ist absurd, dass für das Essen in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer gelten, während das Essen To Go, der Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin mit 7 Prozent besteuert wird. Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden.“
An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur Situation im Gastgewerbe nahmen vom 3. bis 12. April 3.175 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.
Quelle: tageskarte.io mit DEHOGA Bundesverband
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