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Geschäftsführerin Mitgliederservice & Marketing
Der aktuelle DEHOGA-Zahlenspiegel zum 3. Quartal 2025 zeigt ein gemischtes Bild für das Gastgewerbe in Deutschland. Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erneut Rekordniveau erreicht, bleiben die realen Umsätze – trotz nominaler Zuwächse – deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Hohe Kosten, die Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer auf Speisen und ein anhaltender Fachkräftemangel prägen den Alltag der Betriebe.
Im Vergleich zu 2019 verzeichnet die Branche höhere Umsätze in Eurowerten. Bereinigt um Inflation, Energie- und Lebensmittelkosten sowie tarifliche Anpassungen ergibt sich jedoch ein realistisches Bild:
Die reale Wertschöpfung bleibt zweistellig unter Vorkrisenwerten, besonders stark betroffen ist die speisengeprägte Gastronomie. Die steigenden Betriebskosten können am Markt nur begrenzt weitergegeben werden.
Positiv ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt: Mit über 1,12 Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erreicht das Gastgewerbe ein historisches Hoch. Auffällig ist dabei der hohe Anteil internationaler Fachkräfte – sie stellen inzwischen fast die Hälfte der Beschäftigten, in der Gastronomie sogar mehr. Ohne diese Mitarbeitenden wäre der Betrieb vieler Häuser nicht möglich.
Trotz steigender Beschäftigung ist die Zahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen seit 2019 spürbar gesunken. Rund neun Prozent weniger gastgewerbliche Betriebe zeigen, wie herausfordernd die Rahmenbedingungen sind. Viele Unternehmen mussten in den vergangenen Jahren aufgeben oder sich aus dem Markt zurückziehen.
Die Nachfrage im Deutschlandtourismus stabilisiert sich: Die Zahl der Gästeankünfte liegt leicht über dem Vorjahr. Dabei zeigen sich zwei Trends: Inlandsreisen wachsen, während die Zahl ausländischer Gäste noch deutlich unter den Werten vor der Pandemie liegt.
Erfreuliche Signale kommen aus der Ausbildung: Die Zahl der Auszubildenden steigt, insbesondere in den neu geordneten Berufsprofilen Fachkraft Küche und Service. Damit gibt es spürbare Fortschritte bei der Fachkräftesicherung – allerdings von einem niedrigen Ausgangsniveau.
Das Gastgewerbe arbeitet am Limit: Die Beschäftigung erreicht Rekordwerte, aber die reale wirtschaftliche Ertragskraft ist durch hohe Kosten und strukturellen Druck stark eingeschränkt. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Betriebe. Die Lage unterstreicht die Bedeutung verlässlicher Rahmenbedingungen – insbesondere der dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 % für Speisen, um Arbeitsplätze zu sichern und Unternehmen zu stabilisieren.
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